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Wo eine Brücke ist, da ist auch ein Weg.

Wärmebrücke oder Kältebrücke

von | Sep 14, 2024 | Schimmel & Bautechnik

Bildlizenz: AdobeStock_293716286 (Bild1), SMART-KILMA GmbH (Bild2)

Wärmebrücke oder Kältebrücke? Gute Frage! Du hast Schimmel in der Wohnung oder sichtbare Feuchte und möchtest die Ursache finden? Verständlich, denn nur wer die Ursache kennt, kann den Befall langfristig loswerden. Neben dem richtigen Heiz- und Lüftungsverhalten und möglichen Bauschäden können auch sogenannte Wärmebrücken zur Schimmelbildung führen. Dort kann sich leicht Feuchtigkeit niederschlagen. Aber Moment mal, ist Dir auch schon einmal der Begriff „Kältebrücke“ untergekommen? Wärmebrücke oder Kältebrücke – Wie heißt es nun richtig? Was ist der Unterschied? Gibt es überhaupt einen? In nachfolgendem Bericht gehen wir für Dich näher darauf ein, erklären Dir, warum das Thema auf keinen Fall zu vernachlässigen ist und welche Möglichkeiten es gibt, dauerhafte Schäden zu vermeiden.

 

Wärmebrücke oder Kältebrücke – Was steckt dahinter?

Im alltäglichen Sprachgebrauch hört man häufig „Kältebrücke“. Das macht auf den ersten Blick auch Sinn: Du hast eine warme Wohnung, aber an einigen Stellen, wie an der Wand, wird es plötzlich kalt. Dort, wo es kalt ist, kann Feuchtigkeit aus der Luft kondensieren. Doch der Begriff „Kältebrücke“ ist technisch gesehen falsch. Wissenschaftler und Fachleute sprechen immer von Wärmebrücken, da es das andere genau genommen nicht gibt.

 

Was ist also eine Wärmebrücke?

Sie ist ein Bereich in der Gebäudehülle, wo Wärme schneller entweichen kann als in den angrenzenden Bereichen. Dies führt dazu, dass die Oberflächentemperatur an diesen Stellen sinkt, und genau dort kann Feuchtigkeit kondensieren. Je schlechter die Wärmedämmung in diesen Bereichen ist, desto stärker ist die Wärmebrücke ausgeprägt. Die Wärme bekommt quasi durch die schlechtere bzw. geschwächte Bausubstanz eine Brücke nach draußen gebaut, um dann zu entweichen – energetisch gesehen eine kostspielige Angelegenheit. So werden auch Bohrlöcher oder nachträgliche Verspachtelungen schnell zu Schwachstellen. Bereiche wie Fenster, Balkone oder die Fassade eines Gebäudes sind u.a. oft anfällige Stellen. Mehr dazu im nächsten Punkt.

 

Wärmebrücke oder Kältebrücke - Was ist der Unterschied?

Wärmebrücke grafisch erklärt

 

Warum Wärmebrücken (oder Kältebrücken) Schimmel fördern

An Wärmebrücken kühlen die betroffenen Oberflächen (Wand, Decke, Ecke etc.) ab, und das kann problematisch werden. Denn kalte Wände, Decken und Ecken ziehen Feuchtigkeit aus der Raumluft an – diese Feuchte kann an der jeweiligen Oberfläche kondensieren. Trifft sie dann auf organisches Material, wie Tapeten, so entstehen ideale Bedingungen für Schimmelpilze, die sich dann ungehindert ausbreiten können. Besonders anfällige Bereiche für Wärmebrücken sind:

 

Rollladenkästen:

Diese sind oft schlecht isoliert und bilden – nennen wir sie jetzt auch einmal so – „Kältebrücken“, wo Feuchtigkeit leicht kondensieren kann.

Balkone:

Da sie von der Gebäudestruktur herausragen, entstehen oft Wärmebrücken, die Kälte von außen nach innen leiten.

Fensterlaibungen:

Gerade bei älteren Gebäuden sind diese oft nicht ausreichend gedämmt. Bei neueren Gebäuden existiert vielleicht schon eine Wärmedämmung bzw. Isolierung, doch sind die neuen mehrfachverglasten Fenster mittlerweile dichter als die Laibungen drumherum.

Außenecken:

Jede Außenecke (Ecke Übergang Innenraum zum Außenraum) ist eine potenzielle Schwachstelle, da hier die Wärme von zwei Seiten entweichen und somit Wärmeverlust und einen höheren Feuchtegehalt bedeutet. Diese Bereiche werden auch „geometrische Wärmebrücken“ genannt.

Betonteile im Mauerwerk:

Beton hat eine hohe Dichte und leitet Wärme besser ab, was es anfällig für Wärmebrücken macht. Das betrifft in erster Linie die Außenwand, also eine innenliegende Wand, die den Innenraum vom Außenraum trennt. Dort sind die Temperaturunterschiede bisweilen am Größten.

Dächer und Dachböden:

Besonders die Zimmerdecken zum Dachboden und die Übergänge zwischen Dach und Wänden sind kritische Punkte. Ohne ausreichende Dämmung kann hier viel Wärme entweichen und ist die Temperatur an den Übergangsstellen niedriger, was ebenfalls das Risiko von Feuchtigkeit und Schimmelbildung erhöht.

 

Wie kannst Du Wärmebrücken vermeiden?

Wenn Du diese Schwachstellen in Deinem Haus vermeiden möchtest, ist eine gute Dämmung der erste Schritt. Bedenke jedoch, dass jede Dämmung auch die Feuchtigkeit einschließt, die bereits vorhanden ist. Hier einige Tipps:

 

Dämmung optimieren:

Achte darauf, dass alle potenziellen Wärmebrücken, wie z.B. Rollladenkästen und Außenecken, gut gedämmt sind. Die Wahl der richtigen Dämmstoffe ist entscheidend, um Wärmeverluste zu minimieren und die Energieeffizienz deines Hauses zu steigern.

Fenster modernisieren:

Falls noch nicht geschehen, solltest Du überlegen, Deine Fenster durch energieeffiziente Modelle mit einem niedrigen U-Wert zu ersetzen. Eine verbesserte Wärmeleitfähigkeit der Fenster kann dabei helfen, die Heizkosten zu senken. Und wenn Du einmal dabei bist, dann statte Deine Fenster gerne mit sogenannten Klimagriffen aus. Das sind den Fenstergriffen nicht unähnliche Griffe, ausgestattet mit Sensoren für Temperatur, Luftfeuchtigkeit sowie Fenster- und Griffposition. Diese Daten werden ausgewertet und helfen beim richtigen Lüften und Heizen. Darüber hinaus dienen die Geräte als Datenlogger und helfen Streitigkeiten zwischen Mieter und Vermieter zu vermeiden.

Richtiges Lüften nicht vergessen:

Durch regelmäßiges Stoß- oder Querlüften kannst du die Luftfeuchtigkeit in deiner Wohnung niedrig halten – idealerweise zwischen 40 und 60 Prozent. So verhinderst Du, dass sich Feuchtigkeit an kalten Stellen niederschlägt und die Bildung von Schimmel begünstigt.

 

Wann brauchst du einen Fachmann?

Wenn Du den Verdacht hast, dass Deine Wohnung von Wärmebrücken betroffen ist, solltest Du einen Fachmann zu Rate ziehen. Besonders bei Schimmelbefall oder sichtbar feuchten Stellen ist es wichtig, die Ursache genau zu identifizieren und fachgerecht zu beseitigen. Ein Experte schaut sich die Innenwände, die Außenwand und sonstige Begebenheiten vor Ort an. Er kann durch Messungen und Thermografie-Aufnahmen genau feststellen, wo die Wärmebrücken liegen und wie stark sie ausgeprägt sind. In vielen Fällen kann eine gezielte Sanierung der betroffenen Bauteile notwendig sein, um die Energieeffizienz deines Hauses zu verbessern und Feuchtigkeitsprobleme zu beheben. Eine Sanierung muss nicht teuer sein und eine Dämmung ist auch nicht immer notwendig. Mittlerweile gibt es viele innovative wie hochwirksame Produkte, die günstiger als ein großer Rundumschlag sind und jede Wand kontinuierlich trocknen. Frage gerne nach!

 

Aktuelle Studien und Zahlen

Laut dem Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP) ist etwa jede fünfte Wohnung in Deutschland von Feuchtigkeit und Schimmel betroffen. Experten gehen davon aus, dass die Dunkelziffer – aufgrund der Witterungsverhältnisse der letzten 12 Monate – deutlich höher, nämlich bei jedem dritten Haushalt, liegt. Untersuchungen zeigen, dass Wärmebrücken, gleich hinter unzureichendem Lüften und Heizen, eine der Hauptursachen dafür sind. Eine gute Dämmung oder aber eine gezielte Sanierung mit hygrothermer und kapillarer Funktionsfarbe können das Risiko erheblich reduzieren und so die energetische Qualität Deines Hauses verbessern.

 

Fazit:

Wärmebrücken, häufig fälschlicherweise als Kältebrücken bezeichnet, sind in vielen Wohnungen eine oft unbekannte wie auch deutlich unterschätzte Gefahr. Sie entstehen dort, wo Wärme ungewollt entweicht und bieten Schimmel ideale Bedingungen, um sich auszubreiten. Besonders gefährdet sind schlecht gedämmte Bereiche wie Rollladenkästen, Balkone, Fensterlaibungen, Außenecken und Deckenbereiche, die an einen Dachboden bzw. Speicher grenzen. Durch eine gute Dämmung oder eine professionelle Behandlung mit einer geeigneten Funktionsfarbe sowie richtiges Lüften kannst Du das Risiko von Feuchtigkeit und Schimmelbildung deutlich verringern. Solltest Du unsicher sein, ob Deine Wohnung betroffen ist, oder bereits Schimmel entdeckt haben, ist es ratsam, einen Fachmann zu konsultieren. Dieser kann gezielt Wärmebrücken aufspüren und Dir helfen, Deine Wohnung wieder sicher und gesund zu machen.

 

Häufig gestellte Fragen zum Thema Wärmebrücken / FAQ:

 

Heißt es nun Wärmebrücke oder Kältebrücke?

Beides meint dasselbe. Der Begriff “Kältebrücke” wird umgangssprachlich verwendet, während “Wärmebrücke” der korrekte technische Begriff ist. Beide beschreiben Bereiche, an denen Wärme aus einem Gebäude schneller entweicht und dadurch kältere Stellen entstehen.

 

Wie beseitige ich Schimmel bei einer Wärmebrücke?

Schimmelbefall bei einer Wärmebrücke beseitigst Du zunächst durch gründliches Reinigen der betroffenen Stelle mit einem Anti-Schimmel-Mittel. Anschließend solltest Du die Ursache beheben, indem du die betroffenen Bereiche besser dämmst und für ausreichende Belüftung sorgst.

 

Welche Bauteile müssen besonders gut gedämmt werden, um Wärme- bzw. Kältebrücken zu vermeiden?

Besonders gut gedämmt werden sollten Rollladenkästen, Balkone, Fensterlaibungen, Außenecken, sowie alle Betonteile im Mauerwerk. Diese Bauteile sind besonders anfällig für die energetischen Schwachstellen.

 

Verursacht Dämmung Schimmel?

Nein, Dämmung verursacht keine Schimmelbildung – zumindest nicht direkt. Eine gute Dämmung verhindert Wärmebrücken und senkt das Risiko von Feuchtigkeitsproblemen, die zu Schimmel führen können. Entscheidend ist jedoch, dass auch richtig gelüftet wird.

 

Schimmel durch Wärmebrücke – Wer haftet?

Die Haftung für Schimmelbefall durch eine Wärmebrücke kann je nach Ursache unterschiedlich sein. Bei Baumängeln haftet in der Regel der Bauherr oder die Baufirma. In Mietwohnungen ist der Vermieter verantwortlich, es sei denn, der Mieter hat durch falsches Lüften oder Heizen den Schimmel verursacht.

 

Welche Dämmung für Fassade?

Für die Fassade eignen sich besonders gut Wärmedämmverbundsysteme (WDVS), bestehend aus Materialien wie Polystyrol, Mineralwolle oder Holzfaserplatten. Die Wahl des Materials hängt von den spezifischen Anforderungen deines Hauses ab.

 

Welche Alternativen zum herkömmlichen Dämmen gibt es?

Alle Dämmstoffe dienen dem gleichen Zweck: im Winter soll die Wärme im Haus gehalten, im Sommer draußen gelassen werden. Bei aufkommender Feuchte jedoch immer gleich alles zu dämmen, muss aber nicht die optimale Lösung sein. Je nach Bedarf kann auch eine spezielle Farbe helfen. Sie ersetzt keine Dämmung, hilft aber dabei, den ursprünglichen U-Wert der Bauteile wieder herzustellen. Früher kamen Häuser auch ohne Dämmung aus. Hast Du schon einmal etwas von SMART-COLORS IB gehört? Das ist eine atmungsaktive und allergikerfreundliche Wandbeschichtung mit Hygrotherm-Technik und Kapillareffekt. Diese Funktionsfarbe bewirkt eine 400fache Vergrößerung der Wandoberfläche, entzieht der Raumluft und der Wand überschüssige Feuchtigkeit und speichert sie an ihrer Farboberfläche zwischen. Mit regelmäßigem Stoß- und Querlüften wird dieser Feuchtegehalt abgetragen. So werden Wände und Decken kontinuierlich getrocknet und die Raumluft schadstofffrei und gesund gehalten.

 

Dies war ein Bericht zu Wärmebrücke oder Kältebrücke.

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