Was ist ein Baubiologe?
Ein Baubiologe ist ein Experte, der sich mit der Untersuchung und Bewertung von Gebäuden hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf den Gesundheitszustand und das Wohlbefinden der Bewohner beschäftigt. Dabei berücksichtigt er Aspekte wie Schadstoffe, Elektrosmog, Feuchtigkeit und Schimmel. Ziel ist es, ein gesundes und nachhaltiges Wohnumfeld zu schaffen, das die gesundheitlichen Risiken für die Bewohner minimiert. Baubiologen wenden dabei Prinzipien der Baubiologie an, die sich auf umweltfreundliche Baustoffe, gute Raumluftqualität und die Vermeidung gesundheitsschädlicher Einflüsse konzentrieren.
Was macht ein Baubiologe? Wofür ist er verantwortlich?
Ein Baubiologe führt umfassende Untersuchungen im Gebäudesektor durch, um potenzielle gesundheitliche Risiken zu identifizieren. Dazu gehören:
Schadstoffanalyse:
Messung und Analyse von Schadstoffen wie Formaldehyd, VOCs und anderen chemischen Substanzen in der Raumluft.
Elektrosmog-Messungen:
Umfängliche Betrachtung der elektromagnetischen Felder in Wohn- und Arbeitsräumen.
Feuchtigkeits- und Schimmelmessungen:
Ermittlung der Feuchtigkeitswerte und Untersuchung auf Schimmelbefall.
Beratung zu Baustoffen:
Empfehlungen für nachhaltige und gesunde Baustoffe, die in Neubauten oder Sanierungen verwendet werden sollten.
Was hat das mit Feuchtigkeit und Schimmel zu tun?
Feuchtigkeit in Gebäuden ist oft die Ursache für Schimmelbildung, die wiederum gesundheitliche Probleme wie Allergien und Atemwegserkrankungen verursachen kann. Baubiologen führen gezielte Messungen durch, um Feuchtigkeitsquellen zu identifizieren und Lösungen zur Beseitigung von Schimmel zu empfehlen. Dabei setzen sie spezielle Messtechniken ein, um genaue Ergebnisse zu erzielen.
Wie wird man Baubiologe?
Der Weg zum Baubiologen erfolgt in der Regel über eine spezielle Weiterbildung, die meist von Instituten wie dem Institut für Baubiologie + Nachhaltigkeit (IBN) angeboten wird. Diese Weiterbildung kann nach einer Grundausbildung in einem verwandten Bereich wie Architektur, Bauwesen, Ingenieurwissenschaften oder Umwelttechnik erfolgen. Die Ausbildung umfasst Themen wie Bauphysik, Schadstoffkunde, Elektrobiologie, Messtechnik, Energieberatung und Raumgestaltung. Nach erfolgreichem Abschluss können Absolventen als zertifizierte Baubiologen tätig werden. Der VDB (Berufsverband Deutscher Baubiologen) bietet keine eigene Ausbildung an, unterstützt jedoch Baubiologen in ihrer beruflichen Weiterentwicklung und Vernetzung.
Welche Messgeräte nutzen Baubiologen?
Baubiologen setzen verschiedene Messgeräte ein, um eine umfassende Analyse der Wohn- und Arbeitsumgebung zu gewährleisten. Nachstehende sind einige davon:
Feuchtigkeitsmessgeräte:
Zur Bestimmung der Luftfeuchtigkeit und zur Erkennung von Feuchtigkeit in Wänden und Böden.
Schimmelsporen-Detektoren:
Für die Analyse von Schimmelbefall in der Raumluft und auf Oberflächen.
Elektrosmog-Messgeräte:
Zur Messung elektromagnetischer Felder, die von elektrischen Geräten und Mobilfunkantennen ausgehen.
Luftqualitätsmesser:
Zur Ermittlung von Schadstoffen wie VOCs und anderen chemischen Substanzen. VOC steht für Volatile Organic Compounds – flüchtige organische Verbindungen oder Stoffe, die leicht verdampfen und/oder bereits bei niedrigen Temperaturen als Gas vorliegen.
Wie viele Baubiologen gibt es in Deutschland?
Die genaue Zahl der Baubiologen in Deutschland ist schwer festzustellen, da der Beruf nicht gesetzlich geregelt ist. Schätzungen zufolge gibt es mehrere Hundert bis Tausend Baubiologen, die in Deutschland tätig sind. Viele von ihnen sind im VDB (Berufsverband Deutscher Baubiologen) organisiert oder haben ihre Ausbildung beim IBN (Institut für Baubiologie + Nachhaltigkeit) absolviert.
Wann sucht man einen Baubiologen auf?
Baubiologen sind wichtig, um dauerhaft ein gesundes Wohn- und Arbeitsumfeld zu gewährleisten. Das gilt gleichermaßen für Neubau und Bestandswohnungen. Sie werden oft zu folgenden Anlässen konsultiert:
Vor dem Kauf oder der Sanierung von Immobilien:
Zur Untersuchung auf Schadstoffe und Schimmel. In Fachkreisen ist die bekannte “Katze im Sack” der “Schimmel im Haus” – das möchte keiner haben.
Bei gesundheitlichen Beschwerden:
Zur Analyse der Raumluftqualität in Wohnung, Haus, Büro oder öffentlicher Einrichtung und möglicher Belastungen durch Elektrosmog.
Zur Verbesserung des Raumklimas:
Um Empfehlungen für gesunde und nachhaltige Baustoffe sowie Maßnahmen zur Verbesserung der Raumluftqualität zu geben.
Was kostet die Zuhilfenahme bzw. der Einsatz eines Baubiologen?
Die Kosten für die Dienstleistungen eines Baubiologen variieren je nach Umfang der Begutachtung und Art der Messungen. Eine einfache Beratung kann bei etwa 300 Euro beginnen, während umfassende Gutachten und Messungen mehrere Tausend Euro kosten können. Es ist ratsam, vorab ein detailliertes Angebot einzuholen.
Was unterscheidet Baubiologen von Schimmelgutachtern bzw. Sachverständigen?
Baubiologen bieten eine umfassendere Analyse, die alle Aspekte der Baubiologie umfasst, während herkömmliche Schimmelgutachter bzw. vergleichbare Sachverständige sich ausschließlich auf die Untersuchung und Sanierung von Schimmelbefall konzentrieren. Beide Rollen können jedoch in bestimmten Fällen eng zusammenarbeiten, um optimale Ergebnisse für die Gesundheit der Bewohner zu erzielen.
Was haben die Abkürzungen VDB und IBN mit Baubiologie zu tun?
Die Abkürzungen findet man im Internet mit einer Vielzahl von Bedeutungen. Bezogen auf unser Gewerk und dem aktuellen Blogbeitrag zum Thema Baubiologen bedeutet es jedoch folgendes:
IBN:
IBN steht für Institut für Baubiologie + Nachhaltigkeit und ist eine führende Bildungseinrichtung, die Schulungen und Weiterbildungen im Bereich Baubiologie anbietet. Das Institut fördert ein ganzheitliches und nachhaltiges Bauen und Wohnen, indem es Wissen über gesunde Baustoffe, schadstofffreie Bauweisen und energieeffiziente Gebäude vermittelt. Es sucht nach Lösungen, um Wohnräume gesünder und umweltfreundlicher zu gestalten.
VDB:
Das ist das Kürzel für den Berufsverband Deutscher Baubiologen und ist ein Verband, der Baubiologen in ganz Deutschland vertritt. Er fördert die berufliche Weiterentwicklung und Vernetzung von Baubiologen, bietet Schulungen und Zertifizierungen an und setzt sich für hohe Standards in der Baubiologie ein.
Fazit:
Baubiologen sind unverzichtbare Experten, wenn es darum geht, gesundheitsbewusste und nachhaltige Wohn- und Arbeitsräume zu schaffen. Sie erkennen und eliminieren Schadstoffe, Elektrosmog und Schimmel, die unseren Gesundheitszustand gefährden können. Mit ihrem ganzheitlichen Ansatz sorgen sie dafür, dass Gebäude nicht nur energieeffizient und umweltfreundlich, sondern auch für ihre Bewohner sicher und förderlich sind. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte einen zertifizierten Baubiologen zu Rate ziehen – denn ein gesundes Zuhause ist unbezahlbar.
Häufig gestellte Fragen zu Baubiologen / FAQ:
Baubiologische Beratung für gesundes Sanieren: Was leistet ein Baubiologe?
Ein Baubiologe analysiert Schadstoffe, Elektrosmog, Feuchtigkeit und Schimmel in Bauwerken. Er berät zu gesunden Baustoffen und gibt Empfehlungen für ein schadstofffreies und nachhaltiges Sanieren.
Was kostet eine baubiologische Untersuchung oder Beratung in der Praxis?
Die Kosten für eine baubiologische Untersuchung oder Beratung liegen in der Regel zwischen 300 und mehreren Tausend Euro, abhängig vom Umfang und den notwendigen Messungen.
Rechnen sich die Kosten für baubiologische Untersuchungen denn überhaupt?
Ja, die Kosten rechnen sich, da baubiologische Untersuchungen langfristig gesundheitliche Risiken minimieren und die Lebensqualität verbessern können. Zudem können sie teure Sanierungen durch frühzeitige Problemerkennung verhindern.
Was tun Baubiologen?
Baubiologen untersuchen Gebäude auf Schadstoffe, Elektrosmog, Feuchtigkeit und Schimmel. Sie sorgen für ein gesundes Wohnumfeld, indem sie Empfehlungen für nachhaltige und schadstofffreie Bau- und Sanierungsmaßnahmen geben.
Das war ein Bericht zum Thema Baubiologen – Expertisen für ein gesundes Wohnumfeld .
